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Büttenrede beim Rosenmontag in Werder

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Büttenrede beim Rosenmontag in Werder

Liebe Närrinnen und Narren,
Liebe Werderanerinnen und Werderaner,

man hat mich gerufen, bei Ihnen heut zu reden
ich hoff Ihr übersteht´s ohne größere Schäden.

Als Sanitäter bin ich zu euch heute geeilt,
und entlasse euch am Ende topfit und geheilt.

Liebe Närrinnen und Narren,
Liebe Werderanerinnen und Werderaner,

man hat mich gerufen, bei Ihnen heut zu reden
ich hoff Ihr übersteht´s ohne größere Schäden.

Als Sanitäter bin ich zu euch heute geeilt.,
und entlasse euch am Ende topfit und geheilt.

Ich stehe im Dienste des Rot-Roten Kreuz
doch geh ich von aus – auch Schwarz-Gelbe freut´s.

Gesundheitsversorgung – so hört man seit Tagen –
ist nötiger denn je, vernimmt man allerorts ein klagen.

Drum will ich versuchen, ein paar schlimm Malade
zu pflegen und heilen vor eurer Parade.

Besser als Heilung ganz ohne Medizin,
wär natürlich der Verzehr von Vitamin.

Dazu braucht es Obst und auch Obstbäume,
bei dem Thema ist Werder ja die Blüte aller Träume.

Was gab es hier früher Äpfel, Birnen und Kirschen,
es wird immer wen´ger – man könnt jeden Tag knirschen.

Dafür blühen immer mehr, der Mais und das Windrad,
doch Werder muss bleiben die traumhafte Blütenstadt!

Zurück zum Rot-Roten Kreuz und meiner Diagnose:
den neuen Regenten geht auch mal was in die Hose.

Doch trotz manchem Skandälchen und dem BER,
wird’s rein medizinisch ganz woanders sehr schwer.

So gibt´s ein Fall von ganz schlimmer Blindheit,
ein Funck-Mariechen – nein, natürlich ein Ludwig-Mariechen, das schreibt für die Freiheit.

Ein Blättchen das steht am ganz rechten Rand,
dafür wurde sie von ihrer Mannschaft verbannt.

Zu recht, wie ich finde, schon in einer alten Fabel
steht, dass rechts-Augen-Blindheit ist irreparabel.

Ein anderer Fall von ärztlicher Pflege
ist der Wegducken-Virus, der ist ziemlich rege.

So verspricht die Frau Merkel auf fast jedem Fest
die Angleichung der Renten in Ost und West.

Doch gibt’s dazu nen Antrag im Bundestag
bricht der Virus schon aus – sehr schnell und sehr stark.

Als wär´s ne Olympiade in der Wegduckerei,
ist vergessen das Versprechen und die ganze Litanei.

Auch nach 20 Jahren Einheit bleibt der Unterschied bestehen,
ich will, dass nicht nochmal soviel Zeit muss vergehen.

Ein ganz schlimmer Fall einer anderen Infektion
ist die rosa-rote Brille in schwarz-gelber Perfektion.

Da passten im Armutsbericht nicht alle Fakten
so schönt die Bundesregierung schon mal ein paar Akten.

Doch auch hier in Werder greift der Virus schon um sich,
beim Bahnübergang hier wird es ganz klar ersichtlich.

Ein Tunnel sollte kommen, und das schon seit Jahren,
aber nur mit CDU-rosa-Brille kann man den schon befahren.

Dramatisch sogar, ich muss es hier sagen,
ist eine Krankheit, bei der ich fast muss verzagen.

Kollektiv befallen davon ist die Union,
fast komplette Amnesie – seit drei Jahren schon.

Vergessen sind Tat und auch Wort aus der Zeit,
als Wanka und Schönbohm standen allzeit bereit,

zu regieren und zu lenken ganze zehn Jahr,
heute halten sie das alles nicht mehr für wahr.

Vergessen auch alle Beschlüsse und Debatten
gegen eigene Politik reiten sie heut Attacken.

Einen Scherbenhaufen haben sie einst hinterlassen,
wegen jeder einzelnen Scherbe krakeeln sie heut in allen Gassen.

Die wohl verbreiteste Krankheit in der Politik,
ist die Schizophrenie in aller Dramatik.

Oft bin ich hier mit meinem Arzt-Latein am Ende,
es gibt einfach zu viele unwissende linke und rechte Hände.

DIE LINKE zum Beispiel – ja, auch Selbstkritik muss sein –
wünscht sich 10 Euro Mindestlohn – ich schwör Stein und Bein

Der linke Minister für Europa und Wirtschaft,
will erstmal nur die 8 Euro – eine Lücke, die klafft.

Die Grünen in Brandenburg wiederum sind laut empört,
über Ansiedlung von Rüstungsfirmen – was sie schon sehr stört.

Geht’s aber darum, Waffenexporte zu verbieten,
stimmen sie im Bundestag mit nein – echt wahr, diese Nieten.

Die SPD – nun ja – was sollte ich sagen,
kann heute gar nicht genug über die Agendapolitik klagen.

Betroffen besonders von der Schizophrenie,
ist die CDU – weit entfernt von Genie.

Im Bund verweigert sie stoisch und stur,
ein Nachtflugverbot – wär´ für die Ohren ne Kur.

In Brandenburg aber, da steht sie mitn mang
als Fluglärm-Bekämpfer von oberstem Rang.

Und trotzdem soll beim BER noch dazu,
nach Wunsch der CDU eine 3. Startbahn im Nu.

Ich sage ihnen ehrlich, das Sanitäterleben ist hart.
Manch eiligen Notrufeinsatz hätt ich mir gern erspart.

Doch eine typische Krankheit aus Brandenburg,
muss ich doch noch behandeln – auch ohne Chirurg.

Es ist die gefährliche Eröffnungs-Schieberitis,
die leider zur Folge hat das Schrumpfen der Ersparnis.

Bereits dreimal, so hört man, wurde jetzt verschoben,
die Therme hier in Werder – hat man sich wohl verhoben?

Mit viel eigenem Geld und auch noch Kredit,
geht man hier künftig baden – na guten Appetit.

Aber keine Sorge Frau Sass, Sie sind ja nicht alleine,
am neuen Landtagsschloß fehlen auch noch ein paar Steine.

Und schließlich der BER, für viele schon ein rotes Tuch,
so wird der Flughafen mal ganz schnell zum Fluch.

Was da alles nicht klappt – woll´n wir das wirklich wissen?
Es ist ein Desaster – und das haben alle mit verrissen.

Der muss jetzt ans Netz, ohne Nachtflug und mit Lärmschutz,
da müssen jetzt Experten ran, wir brauchen keinen Nichtsnutz.

Liebe Närrinnen und Narren,

Der Krankheit gibt es viele, Rot-Rot Kreuz hat gut zu tun,
aber heute seid noch heiter, tanzt Löcher in die Schuhn.
Karneval ist nur einmal im Jahr – danach ist Zeit sich auszuruhn.

Und macht euch keine Sorgen, wenn noch in diesem Jahr,
Politiker noch kränker wirken und auch verlieren Haar,
es wird gewählt der Bundestag – wir suchen ein Regierungspaar.

Euer Paar ist schon gefunden, es thront hier neben mir,
ich hör jetzt auf, euch zu bequatschen, das ist und bleibt euer Revier.
Ich danke sehr, wünsch noch viel Spaß – ob nun mit Sektchen oder Bier.

Werder Helau