← Zurück zur Artikelauswahl

Zusammen leben in Magdeburg

Print Friendly, PDF & Email

Wie können nach Magdeburg zugezogene, ausländische Mitmenschen besser in die Stadt integriert werden? Diese Frage möchte die Stadtverwaltung mit einem Integrationskonzept beantworten. Für eine breite Diskussion über dieses Vorhaben soll es im 1. Halbjahr 2019 mehrere Gesprächsrunden geben. Gestern waren daher im Familienhaus Vertreter*innen der GWA’en und der Migrant*innen-Verbände in Magdeburg eingeladen, um eine bessere Integration in den Stadtteilen zu besprechen.

Nachdem durch die Stadtverwaltung und Herrn Coulibaly, dem Koordinator für Integration, die Kernpunkte des künftigen Integrationskonzeptes und die GWA-Arbeit vorgestellt wurden, gab es einen lebhaften Austausch zwischen den GWA-Vertreter*innen und den Vertreter*innen der Migrant*innen-Vereinigungen. Gemeinsam war allen, dass eine Integration gewünscht ist und beide aufeinander zugehen wollen. Allerdings fehlt es auf beiden Seiten an Informationen über die Gremien, die Themen und die Beratungen. Hier sicherte die Stadt einen besseren Austausch zu.

Einige GWA-Vertreter mahnten an, die Stadtteil-Gremien nicht zu überfordern. Schon heute würden die GWA’en beispielsweise drei der Kernpunkte aus dem Integrationskonzept (Weltoffenheit, Integration in den Stadtteilen und gesellschaftliche Teilhabe) umsetzen. Darüber hinaus gezielte Integrationsmaßnahmen wie z.B. Projekte zur beruflichen Qualifikation von den GWA’en zu erwarten wäre eine Überforderung. Nicht unterschätzt werden dürfte, so einige GWA-Vertreter, dass die GWA ein breites Spektrum von Stadtteil-Themen zu bearbeiten hätten.

Eine ähnliche Mahnung an überzogene Erwartungen formulierten auch zahlreiche Vertreter*innen der Migrant*innen. Die Stadt übersehe, dass durch die Verbände bereits viel Integrationsarbeit geleistet wird – oft im Verborgenen. Übereinstimmend forderten alle mehr strukturelle Unterstützung durch die Stadt – seien es Räumlichkeiten oder personelle Ressourcen. Mehr zu erwarten ohne entsprechende Unterstützung würde eher zu Frust führen. Ein anderer Aspekt war der Hinweis, stärker zwischen jenen Migrant*innen zu unterscheiden, die bereits viele Jahre, oft Jahrzehnte in Magdeburg wohnen, aber weiterhin unterstützende Maßnahmen brauchen und jenen, die erst in den letzten 2, 3 Jahren in unsere Stadt gekommen sind.

Darüber hinaus sollte die verschiedenen Hintergründe der Migrant*innen stärker differenziert werden. Ein syrischer Flüchtling hat oft wenig gemeinsam mit einer Studentin aus China, einem Doktoranden aus Russland oder einer Unternehmerin aus Indien – aber alle benötigen auf unterschiedlichen Ebenen integrative Unterstützung.

Insgesamt war es ein durchaus gelungener Auftakt zu einer Debatten-Phase, nach der hoffentlich die Hinweise auch aufgegriffen werden. Für die GWA Alte Neustadt bleibt das Thema aktuell – im Mai trifft sich die GWA mit der Uni-Leitung. Ein Thema dabei wird sicherlich die Integration der Studierenden (ob deutsch oder ausländisch) in den Stadtteil sein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert